07.04.2020

Leben mit Stein

Markus Madeia

Das Alte zu bewahren und Historisches zu schützen und durch Neues vorsichtig ergänzen und so den künftigen Generationen das wertvolle Erbe der Vergangenheit erhalten: So klingt das Programm, das Steinmetz- und Bildhauermeister Markus Madeia, seit nunmehr 18 Jahren in die Tat umsetzt. Mit Gestein und den Steinmaterialien, die auf und in unserer Erde in vielfältiger Weise vorhanden sind, wollte Markus schon seit seiner Jugendzeit umgehen und so erlernte er in den 90er Jahren das Steinmetz-und Bildhauerhandwerk.

In Rubrik: Kunst | Aus Magazin Nr: 159

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Er war dann nach erfolgter Lehre sechs Jahre bei dem im Kirchbau erfahrenen Steinmetz Koch in Geseke tätig und erarbeitete sich anschließend den NRW-Bestmeister im Steinmetzhandwerk. Bevor er seine eigene Werkstatt gründete, war die Bauhütte der Soester Wiesenkirche eine weitere Etappe auf seinem Weg. Die Seminare zum staatlich geprüften Restaurator fügte er einige Jahre später an.

Inzwischen arbeitet Markus Madeia mit fünf tüchtigen, fachlich geschulten Mitarbeitern, Steinmetzarbeiten aller Art, wobei die Konservierung und Restaurierung sakraler und profaner Baudenkmäler seit über zehn Jahren einen breiten Raum in seinem Schaffen einnehmen. So konnte er in ganz Westfalen und in der Soester Börde und bei uns an der Haar zur Rettung und Restaurierung vieler Denkmale und Kirchen beitragen. Die bisher restaurierten äußeren Bauabschnitte der Soester Hohnekirche (St. Maria zur Höhe) konnte Markus Madeia erfolgreich abschließen.

Roter-Main-Sandstein, ein Werkstück ca. 2,5 Tonnen, für einen Altar.

Auch die umfangreichen Steinarbeiten im Rahmen der kürzlich erfolgten Restaurierung des weißen Hauses am Steingraben in Soest lagen in seiner Hand. Bauteile an Fenstern, Türen und Treppen mussten dort ebenso ergänzt werden wie Arbeiten an Kaminfriesen- und Sturzteilen, sowie die Restaurierung des Hausbrunnens. Solche Vorhaben sind stets begleitet von Bestand- und Schadensanalysen. Wobei das Wissen um die Stein- und Mörtel-Zusammensetzung sehr wichtig ist.

Nur so kann das Bauwerk oder Werkstück für eine weitere gute Zukunft bereitet werden. Die Anwendung und Kenntnis altbewährter und historischer Arbeitsmethoden und Materialien in Verbindung mit neuen Technologien der Denkmalpflege ist für gute Arbeitsergebnisse an den Objekten besonders wichtig.

Markus Madeia zeigt mit seiner Werkstatt ein Berufsbild, das im Mittelalter und in der Zeit der Gotik seinen Höhepunkt hatte, jedoch heute sehr lebendig für die Zukunft von großer Wichtigkeit ist. Der großartige und manchmal mühevolle Beruf des Steinmetzes und Bildhauers wird so weiterhin zu den gestaltenden Handwerksberufen gehören, die lebenserfüllend sind und die unsere Baukultur mittragen und erhalten.