25.06.2022

Auszeit

Über Nacht ins Grüne

Tschüss Schreibtisch – Hallo Natur! Wenn mal wieder alles zu viel wird, kann eine kleine Auszeit Wunder bewirken. Mit ein paar Extra-Zutaten wird daraus ein richtiges kleines Abenteuer mit einer besonders großen Portion Grün!
Text & Fotos: lifecyclemag.de / Stephan Peters & Martin Donat

In Rubrik: Kunst | Aus Magazin Nr: 167

15 min Lesezeit

Einfach mal raus, das wäre jetzt schön. Den Computer herunterfahren, alles stehen und liegen lassen und dem Alltag mal entfliehen – und wenn es nur für ein paar Stunden ist. Bei all dem Stress und den unzähligen Aufgaben, die sich mal wieder auf meinem Schreibtisch stapeln, ist eine Pause auf den ersten Blick allerdings so ziemlich das Letzte, was mir jetzt weiterhilft. Und trotzdem steht der Entschluss: Ich packe meine (nicht ganz) sieben Sachen, setze mich auf mein Rad und fahre einfach los. Eine Auszeit in der Natur, ein kleines Abenteuer als Kontrastprogramm zum Alltag, eine Erdung mit dem Ziel, neue Kraft zu tanken – kurz: Ein Overnighter.

Ich wollte es nicht übertreiben, darum wählte ich ein Ziel, das ich in ein paar Stunden erreichen konnte. Ein Kurzurlaub am Rande des Sauerlands sollte es werden. Dort fand ich ein wunderschönes „Waldhotel“: Eine Schutzhütte, umringt von plätschernden Bächen, mit Feuerstelle, Bänken und vor allem einem Dach über dem Kopf. Wie es sich für so ein wunderbares Waldhotel gehört, gibt es hier keinen TV-Anschluss und kein Internet. Ich musste mir also ein anderes Abendprogramm ausdenken. Wie es der Zufall so wollte, stieß ich während der Suche nach Ideen auf Katrin aus Wickede, die ganz in der Nähe meiner bodenständigen Unterkunft wohnt.

Katrin ist hauptberuflich Ergotherapeutin, hat sich als Kräuterpädagogin und Heilpflanzenexpertin mit ihren Kräuterführungen aber ein zweites Standbein aufgebaut. Sie hat Zeit, sie hat Lust und somit steht fest: Statt dem TV-Krimi gibt‘s eine kleine Expedition ins Reich der Kräuter. Die „Beute“ wollen wir direkt danach auf dem Campingkocher zu einem schmackhaften Abendessen verarbeiten. Danach werde ich mit gut gefülltem Magen eine Nacht in der Kälte verbringen und am nächsten Tag zeitig aufbrechen, um mit frischer Kraft das Chaos im Büro zu bändigen…

Jetzt sitze ich also gut gelaunt auf dem Fahrrad und strampel mich langsam warm. Das Wetter könnte kaum schöner sein: Die Sonne strahlt vom blauen Himmel und sorgt bereits für angenehme Temperaturen und einen Hauch von Frühling. Die Natur jedoch scheint noch im Wintermodus zu sein: Die Bäume sind noch kahl und auch am Wegesrand kann ich kein frisches Grün wahrnehmen. Ich bin gespannt, ob Katrin später auf der Suche nach Kräutern überhaupt irgendetwas findet! Doch bis ich sie treffe, warten noch ein paar Stunden Radfahrt auf mich.

Die Zeit vergeht wie im Fluge, was bei dem schönen Wetter und einer Route mit viel Gravel und wenig Asphalt aber ja auch kein Wunder ist. Nur die vielen Höhenmeter bremsen mich ein wenig – das ist bei einer Tour durch das Land der tausend Hügel aber irgendwie auch nicht anders zu erwarten. Trotzdem komme ich pünktlich am verabredeten Treffpunkt an: Die weiße Kirche in einem kleinen Ort namens Vosswinkel. Wenig später treffe ich Katrin und wir machen uns gleich auf die Suche…

Die Tränen der Gottesmutter

Ungefähr 20 Sekunden später hocken wir neben der Kirche im Gras. Katrin hat bereits das erste Kraut gefunden, zu dem sie mir einiges zu berichten hat. Ich bin überrascht – weil es sich um eine Pflanze handelt, die wohl so ziemlich jeder kennt. Doch wohl die wenigsten wissen, was alles in ihr steckt: Hallo Gänseblümchen!

„Das ist ein Korbblütler“, beginnt Katrin mit ihrer Beschreibung der wohlbekannten Pflanze und zeigt auf den grünen Teil der Blüte, eben den Korb. „Darin sitzen viele kleine einzelne Blüten. Jedes dieser einzelnen Blättchen entwickelt später einen klitzekleinen Samen. Im Prinzip wie bei einer Sonnenblume, nur eben viel kleiner. ``Wenn die Blüten untenrum eine lila Färbung haben, sagt man, dass die Blume eine kalte Nacht hatte, die sie nicht so gut vertragen hat.“ Eine Frau mit Hund kommt vorbei und schaut sich amüsiert das lustige Treiben auf der Kirchenwiese an, während Katrin mir weiter die Eigenheiten des Gänseblümchens erklärt: „Das Gänseblümchen hilft super gegen Hautprobleme, du könntest sie also sehr gut hacken, in Öl einlegen und daraus später eine Salbe machen. Du kannst die Blütenköpfchen aber auch trocknen und einen Tee daraus machen – das ist sehr gut bei Husten. Man sagt der Pflanze außerdem nach, dass sie gut für Kinder sei, die ein bisschen mehr Selbstbewusstsein gebrauchen könnten. Vielleicht, weil sie jedes Kind kennt und liebt. ‚Bellis Perennis‘ ist ihr botanischer Name, darin steckt ‚Die Schöne‘. Kinder basteln nicht umsonst zum Beispiel auch Kränze daraus. Und eine Legende sagt noch etwas über das Gänseblümchen: “Überall, wo die heilige Maria auf ihrer Flucht nach Ägypten geweint hat und eine Träne auf den Boden tropfte, wächst heute ein Gänseblümchen.” Hier auf der Kirchenwiese war sie wohl sehr traurig! „Natürlich kann man die Blüte auch prima essen. Es handelt sich um eine Schmuckdroge. Dieser alte Begriff hat nichts mit dem zu tun, was wir heute unter einer Droge verstehen. “Früher hat man Kräuter und vor allem getrocknete Kräuter als Droge bezeichnet und eine Schmuckdroge war dazu geeignet, um das Essen damit aufzuhübschen.“ Na, da sammeln wir doch direkt mal ein paar Blüten für unsere Pasta später!

Ein wahres Wunderkraut: Die Vogelmiere. Katrins Tipp: Versuche nicht, sie loszuwerden, sondern mach sie dir zum Freund – und iss sie einfach!

Wünsch dir was!

Weiter geht‘s in Richtung Wald. Katrins Blick ist gen Wegesrand gerichtet, vermutlich eine „Berufskrankheit“. Doch es lohnt sich offenbar: „Ha, guck mal da! Sind das etwa Duftveilchen?“ Da hilft nur ein einfacher Riechtest: Schnell ist eine Blüte gepflückt, an die Nase gehalten und das Ergebnis ist sofort sonnenklar: Jawoll, ein Duftveilchen! „Das duftet eben extrem. Das ätherische Öl davon ist ultrateuer, ein Parfum daraus ist fast unbezahlbar. Wenn du die Blüte mit nach Hause nimmst und heute Abend aus der Tasche holst, ist sie schon längst verwelkt, aber sie duftet immer noch, weil da so viel ätherisches Öl drin ist.“

Auch um das Duftveilchen rankt sich ein Mythos, in den mich Katrin sogleich einweiht: „Überall, wo das Duftfeilchen wächst, ist die Frühlingsgöttin Freya aus dem Boden gekommen und tanzte. Wo sie ihre Fußstapfen hinterlassen hat, wächst ein Duftveilchen. Das erste Duftveilchen, das man im Jahr findet, soll man essen und sich dabei etwas wünschen, was dann in Erfüllung geht.“ Angestrengt kaue ich auf meinem Veilchen, sodass Katrin mich beruhigt: „Ist nicht schlimm, du kannst es einfach essen“. Doch deshalb bin ich gar nicht in Sorge. Denn die Blüte schmeckt ziemlich gut und ich mache mir auch keine Sorgen wegen eventueller Kontamination durch Hundepipi – ich bin einfach nur hochkonzentriert, schließlich muss ich mir doch etwas Sinnvolles wünschen. Ich hoffe, es gelingt mir, kaue noch einmal auf der Blüte und schlucke sie runter, während Katrin das Schauspiel amüsiert beobachtet. Als das geschafft ist, gibt es noch einen weiteren Hinweis: „Diese Pflanze ist ebenfalls sehr gut gegen Husten geeignet, ein Tee daraus ist sehr wohltuend.“ Vielleicht mische ich mir beim nächsten Husten einen Gänseblümchen-Duftveilchen-Tee?

Der Spitzwegerich wächst oft unauffällig am Wegesrand. Er hilft gegen Mückenstiche und kann bei Husten für Linderung sorgen.

Viel Vitamin C und ein Hauch von Mais

Next Stop: Kuhwiese. Genauer gesagt: Am Rande der Kuhwiese, direkt neben dem Zaun. „Unspektakulär, nicht wahr?“ – Katrin zeigt mir ihren nächsten Fund. „Das wächst hier wie ein Teppich, ist ziemlich weich und nennt sich Vogelmiere“. Na, den Namen habe ich doch schon mal gehört! „Probier mal.“ Ich pflücke mir ein Stück, kaue aufmerksam darauf herum und überlege, woran mich der Geschmack bloß erinnert. Katrin hilft mir auf die Sprünge: „Ein bisschen wie junger Mais oder Erbsen aus der Schote, oder nicht?“ Jetzt, wo sie es sagt…! „Das Kraut enthät ultra viel Vitamin C. 50 Gramm von dieser Pflanze decken den Tagesbedarf an Vitamin C eines erwachsenen Menschen. Wenn du 150 Gramm davon isst, hast du gleich noch den Tagesbedarf an Kalium und Eisen gedeckt. Man kann die super gut hacken und mit in den Salat geben. Die Pflanze ist sehr hartnäckig und wächst eigentlich das ganze Jahr über, wobei sie natürlich nicht immer so schön grün wie jetzt ist. Die wächst auch unterm Schnee noch und sie braucht nicht unbedingt Bienen zur Bestäubung. Wenn keine Bienen kommen, nähern sich die Blüten immer näher an und bestäuben sich selbst.“

Top für die Zukunft gerüstet, würde ich sagen! Auch das Scharbockskraut eine Kurve weiter ist ein spannendes Gewächs. „Das bildet kleine Wurzelknollen aus, wie bei einer Kartoffel. Auch diese Pflanze ist voll mit Vitamin C. Die Pflanzen wollen uns das geben, was uns zur jeweiligen Jahreszeit am meisten fehlt“ erklärt mir Katrin. Und bevor ich selber auf die Idee komme, fügt sie hinzu „ich weiß, das klingt jetzt ein bisschen irre“.

Apropos: Ich frage Katrin, ob sie öfter mal als komische Kräutertante abgestempelt wird. Mit ihrem Lachen bestätigt sie schon, dass es so ist. „Aber ich genieße das! Ich finde das richtig witzig. Am Anfang fand ich es noch sehr skurril. Ich bin ja sehr klein und wenn ich dann mit meinem Pin mit Haken dran die Holunderbüten ernte, sieht das sicherlich komisch aus. Je nachdem wie der Wind steht, höre ich dann schonmal sowas wie ‚Was macht die Frau denn da…?‘ Ich genieße das und denke mir: Setzt ihr euch gleich vor den Fernseher und lasst euch verblöden, ich bin lieber hier draußen. Oder noch besser: Kommt mal mit. Denn dann kann ich den Leuten etwas mit auf den Weg geben: Die Natur zu respektieren, auf sie achtgeben und zu sehen, was gerade draußen los ist. Wachsam zu sein und zu wissen, was die Natur uns zur jeweiligen Jahreszeit geben kann, finde ich total wichtig.“

Zurück zum Kraut. Ich teste mal eine Knolle vom Scharbockskraut. Schmeckt leicht erdig mit einem Hauch Süße. Gut zum Knabbern! „Das Scharbockskraut haben früher die Seefahrer mitgenommen, eingelegt, vermutlich in Öl oder Salz und haben das gegen den Vitamin C Mangel auf hoher See eingenommen.“ Als ich gerade eine schmackhafte Blüte essen will, hält mich Katrin davon ab: „Die sollte man nicht essen. Generell sollte man das Kraut nicht mehr essen, sobald es blüht, weil sich zusammen mit der Blüte Stoffe entwickeln, die zu Magenreizungen führen können. Das ist also wirklich ein Frühlingskraut, da muss man relativ schnell reagieren.“ Das ist nochmal gutgegangen.

Verrückt, wie ungewöhnlich etwas eigentlich ganz normales heutzutage auf viele wirkt...

Auf der Pirsch für den Giersch

Unter einem schattigen Nadelbaum wartet nun Arbeit auf uns: Das Abendessen will noch gepflückt werden. Es gibt Pasta mit Giersch-Frischkäse-Sauce. „Die Pflanze vermehrt sich auch vegetativ. Du kannst sie rausreißen wie du willst, es reicht ein Ministück Wurzel und sie kommt wieder.“ Quasi das, was viele Menschen Unkraut nennen. Wir nennen es heute: Kochzutat. Das ist auch viel sinnvoller, wie Katrin weiß: „Wenn du es als Unkraut siehst, hast du den Kampf von vornherein verloren. Besser ist: einfach aufessen. Oder trinken: Wenn du die Blätter in naturtrüben Apfelsaft einlegst und das Ganze am nächsten Tag mit Mineralwasser mischt, hast du eine super leckere Limo. Die schmeckt nicht nur, sondern ist auch gesund. Früher haben die Leute den Giersch püriert und damit Gicht behandelt. Auch gegen Mückenstiche hilft das Kraut: Einfach pflücken, ein bisschen zerreiben und auf den Stich schmieren.“

Jetzt aber an die Arbeit! Wir brauchen viel Giersch für unsere Sauce. Ich helfe mit, nachdem mir Katrin nochmal kurz erklärt hat, worauf ich achten muss: „Der Giersch ist ein Doldenblütler. Das ist insofern spannend, weil es viele giftige Dolden gibt und man sich schnell vertun kann. Es gibt Kräuter, die sind richtig gefährlich, man muss also schon aufpassen. Der Giersch ist allerdings wirklich gut zu erkennen. Du erkennst ihn am dreieckigen Querschnitt des Stängels, den kannst du sehr gut fühlen, wenn du den Stängel zwischen den Fingern drehst. Die Pflanze hat drei Abgänge mit Blättern und jedes Blatt davon hat normalerweise wieder drei einzelne Blätter. Die drei mal drei Regel. Und davon müssen wir jetzt ordentlich sammeln.“

Nun hocken wir also unter einem Baum auf dem Boden und pflücken grünes Kraut. Ein bisschen „freaky“? Wer nicht weiß, was wir hier treiben, für den mag es so wirken. Eigentlich schade, dass dieses Wissen kaum noch vermittelt wird. Ich bin jetzt schon ganz von den Socken, was einfach alles so am Wegesrand wächst. Kostenlos, gesund und – hoffentlich – sogar auch lecker!

Superfood vom Wegesrand

Nachdem das Abendessen gesichert ist, machen wir uns auf den Weg zurück zur Schutzhütte. Und hier habe ich mein kleines Erfolgserlebnis. Mittlerweile ist mein Blick auch schon leicht nach rechts gerichtet, den grünen Wegesrand im Augenwinkel. Und da finde ich sie: Die Brennessel! In jungfräulichem Grün strecken sich ihre zarten Baby-Brennessel-Blätter in Richtung Sonnenlicht, um irgendwann eine große, brennnende Nessel zu werden. Pech gehabt! Heute wird sie gepflückt. Ein Schicksal, das viele Brennesseln ereilt, wenn Katrin in der Nähe ist. Kein Wunder: „Man kann alles von der Brennessel benutzen. Die Blätter als Tee, das kennt wohl jeder. Man kann eine Jauche draus machen, als Dünger für den Garten oder gegen Läuse. Die Blätter kann man in den Salat tun oder eine Art Spinat daraus machen. Oder man macht super leckere Brennesselchips. Man kann sogar den Stiel benutzen. Da sind lange Fasern drin, die man wie Hanfbänder verarbeiten kann. Ein absolutes Powerfood sind natürlich die Samen. Die sammle ich im Herbst, wenn sie reif sind, schneide sie mit einer Schere ab und trockne die. Die kann man später ins Müsli tun, ins Brot, auf den Salat oder übers Rührei. So habe ich den ganzen Winter Powerfood und muss keine teuren Chiasamen kaufen.“

Bei so viel Begeisterung für die Brennnessel kann ich mir kaum vorstellen, dass es noch besser geht. Trotzdem frage ich mal nach Katrins Lieblingskraut: „Bärlauch, ganz klar. Das ist die Königsdisziplin. Dafür kommen auch keine 08-15 Gläser zum Einsatz. Bärlauchpesto kommt zum Beispiel immer in Designergläser. “Holunder ist auch toll oder Waldmeister.“ Doch für diese Top-3 ist es wirklich noch zu früh im Jahr…

Es geht doch nichts über eine ruhige Lage der Unterkunft!

Nun wird aber endlich gekocht! Ich habe schon einen Bärenhunger und hoffe, dass mein Campingkocher die Winterpause gut überstanden hat. Es wird eine sehr minimalistische Koch-Session, soviel ist klar. Und weil der Camping-Topf so klein ist, müssen wir in Etappen kochen: Erst die Nudeln, dann die Sauce. Katrin hat es schon geahnt und extra ein sehr einfaches Rezept rausgesucht: Nudeln mit Radieschen auf Girsch-Frischkäse-Sauce. Klingt doch gut, oder? Ein bisschen schnippeln, ein bisschen hacken, es ist wirklich nicht schwer. Während die Nudeln kochen, unterhalten wir uns noch ein bisschen und kosten schon mal zwei leckere Brotaufstriche, die Katrin zu Hause vorbereitet und mitgebracht hat: Kräuterquark und eine Möhrenbutter mit Scharbockskraut. Namnam!

Es mundet ganz hervorragend und dazu lädt mich Katrin noch auf ein Püllecken Bier ein, „als Sauerländer Mädchen geht das nicht anders“. Prost und danke für die spannenden Einblicke in die Welt der Kräuter! Mittlerweile wird es im Wald richtig frisch: Sobald die Sonne weg ist, purzelt die Temperatur wieder unter den Gefrierpunkt. Während Katrin es vorzieht, in ihr nahegelegenes Heim umzusiedeln, mache ich es mir in „meiner“ Hütte gemütlich und kuschel mich in meine Schlafsäcke ein. So verbringe ich eine erstaunlich warme und ruhige Nacht, begleitet vom leisen Plätschern des Baches. Am nächsten Morgen wecken mich die ersten Sonnenstrahlen, zusammen mit den Vögeln, die schon wieder ganz schön laut ihren Gesang anstimmen. Kaum, dass ich aus dem Schlafsack krieche, ist es so kalt, dass ich lieber schnell zusammenpacke und mich aufs Rad setze, um den Kreislauf in Schwung zu bringen und um ganz nebenbei den Sonnenaufgang in voller Länge zu genießen. Wenige Stunden später bin ich schon wieder zu Hause. Mein kleines Abenteuer ist zu Ende, die Auszeit vorbei. Klar habe ich etwas Zeit verloren. Aber unterm Strich hat es sich in jeder Hinsicht gelohnt. Der Stapel Arbeit auf meinem Schreibtisch kann mich nicht mehr schocken. Der wird jetzt einfach weg gemacht! Und danach? Vielleicht gehe ich in den Wald und sammle mir ein paar Kräuter fürs Abendessen!

Scharbockskraut und Möhren ergeben einen super leckeren Brotaufstrich – die perfekte Vorspeise für das etwas andere Camping-Menü!