09.03.2021

Power Integrations

Ein Entwicklungsstandort des Unternehmens befindet sich in: Ense!

Power Integrations ist ein im Silicon Valley ansässiger Anbieter von Hochleistungselektronik.

Ein weltweit gut aufgestelltes Unternehmen hat hier in Ense ein hochmodernes Firmengebäude errichtet. Eine spannende Frage stellt sich nun: Was steckt hinter Power Integrations?

In Rubrik: Wirtschaft | Aus Magazin Nr: 162

4 min Lesezeit

Hier werden Halbleiter, die unseren Alltag in großem Maße beeinflussen, entwickelt. Unsere Produkte helfen die Welt CO-2-neutraler zu machen, so die erste Aussage des Standortleiters Michael Hornkamp. Um ehrlich zu sein, hatte ich nicht erwartet, dass man hier in Ense so „große” Dinge entwickelt. Dabei sind die Chips eher klein, häufig nicht größer als ein Fingernagel. Wie erklärt man Hochleistungselektronik für den Laien am besten, die für die meisten von uns doch ein unbekanntes Terrain zu sein scheint? „Wir zerhacken den Strom“, ist die Antwort. „Und das geht wie bei einem Lichtschalter, Strom ein, Strom aus. Nur bei uns passiert das bis zu 100.000 mal die Sekunde.“ Die Informationen sprudeln nur so aus dem Standortleiter heraus.

Wenn man heute in einem modernen Aufzug fährt, spürt man nicht mehr, wenn dieser anfährt oder abbremst, unteranderem dank unserer Bauteile. Jede Stromschaltung wird genauestens gesteuert. Stromrichtsysteme, die mit der Hilfe der Hochleistungskomponenten gesteuert werden, finden sich in einer großen Zahl von elektronischen Produkten unseres alltäglichen Lebens. Bei der Umstellung auf die E-Mobilität ist man auch stark involviert. Der Transport von unseren Waren auf der Straße und der Schiene ist im Umbruch. In diesem Bereich ist der Druck der Industrie sehr groß. Es heißt also, keine Zeit zu verlieren.

Frontansicht von Power Integrations
Frontansicht von Power Integrations
Blick auf den Park am Spring und die Bremer Ortsmitte. Die große Dachfläche wird zur Energiegewinnung genutzt.
Blick auf den Park am Spring und die Bremer Ortsmitte. Die große Dachfläche wird zur Energiegewinnung genutzt.

Die SCALE-IGBT-Treiber verbessern die Effizienz, Zuverlässigkeit und die Kosten von Hochleistungsanwendungen wie Industriemotorantrieben, Solar- und Windenergiesystemen, Elektrofahrzeugen und Hochspannungs-Gleichstromübertragungen. Des Weiteren befinden sich unsere Bauteile in vielen Geräten wie Fernsehern, PCs, Haushaltsgeräten, intelligenten Verbrauchszählern und LED-Leuchten, und werden ebenfalls immer kleiner. Netzteile in Computern waren früher so groß wie drei bis vier Zigarettenschachteln, heute messen sie noch die Größe von 5 x 5 cm. Um diese Technologien zu testen und zu entwickeln hat man hier in Ense ein ca. 600 m2 großes Labor eingerichtet. Es geht darum, Antriebe effizient und sicher zu steuern. Was ist wenn die integrierte Datenübertragung unterbrochen wird. Ein Elektroauto zum Beispiel darf nicht einfach stehen bleiben, im schlimmsten Fall auf der linken Spur der Autobahn bei einem Überholvorgang. Störbeeinflussung unserer Produkte werden hier im Labor auf Herz und Nieren getestet.

In den weiteren Etagen befinden sich Büros, die Kantine und Besprechungsräume. Letztere haben interessante Namen wie „Math” oder „Music”, was die Erinnerung an die Schulzeit aufkommen lässt.

Michael Hornkamp erklärt mir, dass bei der Planung sehr darauf geachtet wurde das alles offen und mit viel natürlichem Lichteinfall eingerichtet wurde. Die Mitarbeiter sollen sich wohlfühlen. Der Blick auf den Spring mit Park gehört dazu. Das war auch der Grund, sich gegen die Ansiedlung im Industriegebiet zu entscheiden. Die Stromerzeugung mit der großen Photovoltaikanlage auf dem Dach wird unter anderem dazu genutzt, E-Autos aufzuladen. Mit fünfzehn Ladestationen ist man hier auch gut aufgestellt und bietet diese auch seinen Mitarbeitern zur kostenlosen Nutzung an. Die zur Zeit ca. 25 Techniker und Ingenieure haben noch reichlich Platz. Ziel ist es, auf rund 50 Mitarbeiter aufzustocken. Damit ist man, so die langfristige Planung, für die nächsten 10 Jahre gut aufgestellt. Wer also im Bereich Hochleistungselektronik unterwegs ist oder sich in IT-Technik auskennt, hat hier die Chance, sich zu bewerben. Auch Praktikanten der Elektrotechnik werden gesucht. Für Berufsstarter wie Techniker und Ingenieure ein tolles Unternehmen mit der Chance, Zukunft mitgestalten zu können.

Im Gespräch kommen natürlich auch Fragen auf, die nicht die Arbeit betreffen. Woher kommen die Verbindungen nach Ense, wo und mit was hat man die meiste Zeit in seinem Job verbracht? Michael Hornkamp hat seine Wurzeln in Wickede und wohnt seit 21 Jahren in Waltringen. Der Mann ist weltweit viel unterwegs gewesen, davon die meiste Zeit in China. Ja, die Arbeit ist wie ein Hobby, gerne und mit großem Zeiteinsatz. Das eigentliche Hobby ist aber die Musik, sie hat ihn schon immer begeistert und heute spielt er in einer Band, die ihre eigenen Songs performt.

Ense-Press sagt vielen Dank für das nette und sehr informative Gespräch.

Peter Haase