22.11.2021

Nahverkehr

CDU Kreis Soest

Zukunftslösungen in der Probe!

In Rubrik: Wirtschaft | Aus Magazin Nr: 165

3 min Lesezeit

Wir sind im Jahre 2035, an einem schönen Sommertag. Herr Mustermann aus Waltringen hat sich an diesem Sonntag morgen mal überlegt, den Gottesdienst in der Bremer Pfarrkirche zu besuchen. Zwar wurde die Kapelle in Waltringen vor gut 15 Jahren renoviert, aber seitdem Pastor Scheunemann neben den fleißig aushelfenden Pastören im Ruhestand einzig verbliebener Pfarrer in Ense ist, findet in Waltringen nicht mehr jedes Wochenende eine Messe statt. Für die kleine Strecke von Waltringen nach Bremen nutzt Mustermann neuerdings den ÖPNV.

Und so hat er bereits um 8.00 Uhr auf seiner Smart Watch die Fahrt mit dem Kleinbus vorbestellt. Wochentags fährt der Bus regelmäßig durch Waltringen und sorgt so für eine fast stündliche Verbindung nach Bremen oder Wickede. Am Wochenende kommt er aber nur bei Bedarf. Mustermann trinkt gerade noch eine Tasse Kaffee, als ein Signal auf seiner Smart Watch ertönt. „In zehn Minuten kommt der Bus zur Haltestelle.“ Also macht sich Herr Mustermann auf den Weg, und pünktlich wie angekündigt, erscheint der Bus. Er bietet 8 Personen einen Sitzplatz, und fährt elektrisch mit erneuerbarer Energie. Aber das ganz besondere ist, SAM, so heißt der Bus (eine Abkürzung für Südwestfalen Autonom und Mobil) fährt autonom.

Also selbstfahrend, ohne Fahrer, gesteuert durch GPS oder Galileo, einem satellitenbasiertem Navigationssystem. Ausgerüstet mit allen technischen Schikanen, einem Notrufsystem in Echtzeit, fährt der Bus seines Weges. Und so erreicht Herr Mustermann gegen 9.20 Uhr den Kirchplatz in Bremen. Bevor er aussteigt, meldet er noch seine Rückfahrt an. Und auch die wird problemlos klappen und den Passagier sicher wieder nach Hause bringen. Und das alles kostenlos, da Senioren umsonst mitfahren dürfen.

Was sich nach einem Zukunftsmärchen anhört, ist eigentlich gar nicht mehr soweit weg. Denn als sich bereits im letzten Jahr die CDU-Kreisfraktion in Lennestadt den dort im Probebetrieb fahrenden Bus anschaute, hatte Ulrich Häken auch Hubert Kerstin die Teilnahme angeboten, da man in der Vergangenheit oftmals über das Thema diskutiert hatte. Und beide zeigten sich nach einer Probefahrt durch die Stadt Lennestadt-Kirchhundem begeistert. „Das wird kommen“, so das Fazit der beiden Enser.

Also warten wir es mal gespannt ab, wann diese selbstfahrende und klimaschützende Zukunftslösung zum Alltag wird und somit die Attraktivität und Akzeptanz des Öffentlichen Personen Nahverkehrs, gerade im ländlichen Raum massiv erhöht. Der Kreis Soest ist hier auf einem guten Weg. Aktuell gibt es einen weiteren Probebetrieb mit dem Kleinbus SOFIA in Soest. Den hat sich im Sommer auch schon der damalige Verkehrsminister und heutige Ministerpräsident von NRW, Hendrik Wüst angeschaut.

Ulrich Häken

Hubert Kerstin, links und Ulrich Häken, rechts, während der Proberfahrt
Vor dem Bus in Lennestadt