08.06.2021

Rezept: Seife mit Bio Zutaten selber machen

Nachhaltigkeit

Wenn du dir sicher sein willst, womit du deine eigene Haut reinigst und zudem Verpackungsmüll vermeiden möchtest, kannst du dir deine Seife einfach selber machen. Das macht Spaß, ist lehrreich und führt auch noch zu einem total guten Ergebnis. Wir zeigen dir, wie wir selber Seife hergestellt haben.

Aus Magazin Nr: 163

4 min Lesezeit

Dinge selber zu machen, macht Spaß. Denn auf diese Weise lernt man viel über sie. Seife ist ein gutes Beispiel dafür: Weißt du, wie Seife entsteht und woraus sie besteht? Wir wussten das auch nicht! Und vermutlich, wie bei so vielen Dingen, wollen wir auch gar nicht bis ins Detail wissen, was in billiger Supermarkt Seife alles enthalten ist. Macht man Seife hingegen selber, dann steht exakt fest, woraus sie besteht und du hast die Qualität der Rohstoffe selbst in der Hand. Ganz nebenbei sparst du – abgesehen von der Verpackung der einzelnen Rohstoffe – eine Menge Müll.

Woraus besteht eigentlich Seife?

Überwiegend besteht Seife aus Ölen und Fetten. Dazu kannst du tierische Fette nehmen oder dich – wie wir – für pflanzliche entscheiden. Wenn du jetzt noch Bio-Ware nimmst, kannst du dir einigermaßen sicher sein, eine richtig tolle Seife herauszubekommen. Wir haben uns für Kokosöl, Rapsöl, Reiskeimöl und Sojaöl entschieden. Die beiden ersten sind ganz leicht über jeden Biosupermarkt zu beziehen, Reiskeim- und Sojaöl hingegen muss man unter Umständen schon etwas suchen, wenn man nicht online einkaufen will. 

Um aus diesen Ölen und Fetten nun Seife zu bekommen, müssen sie in Glycerin und Alkalisalze (die eigentlichen Seifen) zerlegt werden. Diese chemische Reaktion wird durch Natriumhydroxid, das in Wasser aufgelöst wird, hervorgerufen. Dieser Vorgang wird Verseifung genannt. Und somit ist auch klar, was auf der Zutatenliste noch fehlt: destilliertes Wasser und Natriumhydroxid.

Wie macht man Seife selber?

Es ist eigentlich ganz einfach – man muss nur sauber und konzentriert arbeiten, denn das Natriumhydroxid reagiert exotherm mit Wasser und die entstehende Lauge ist stark ätzend.

Hilfsmittel:

  • Schutzbrille und Schutzhandschuhe
  • zwei Edelstahltöpfe
  • Holzlöffel
  • Mixstab mit Stahlmesser
  • eine Waage
  • Kunststoffbehälter zum Abfüllen

Zutaten:

  • 250 Gramm Kokosöl
  • 200 Gramm Rapsöl
  • 75 Gramm Reiskeimöl
  • 75 Gramm Sojaöl
  • 87 Gramm Natriumhydroxid
  • 200 Gramm destilliertes Wasser

So machst du dir deine eigene Seife:

Schritt 1: Öle verflüssigen und mischen

Feste Öle, wie zum Beispiel das Kokosöl, werden zunächst in einem Topf eingeschmolzen. Anschließend werden sie mit den ohnehin schon flüssigen Ölen vermischt.

Schritt 2: Lauge herstellen

Das Natriumhydroxid muss nun in Wasser gelöst werden. Weil dabei Hitze entsteht, sollte das Wasser eiskalt sein. Wir haben die Hälfte des Wassers vorab zu Eiswürfeln eingefroren, das hat gut funktioniert. Danach muss die Lauge abkühlen.

Schritt 3: Fette/Öle und Lauge mischen

Dafür verwendest du den Mixstab. Nach zwei bis drei Minuten wird das ganze etwas zähflüssiger, dann hast du deinen „Seifenleim“. Wenn du willst, kannst du nun noch zum Beispiel ein Aroma (wie wäre es zB. mit Lavendel?) hinzugeben.

Schritt 4: Seifenleim in Behälter füllen

Dafür eignet sich zum Beispiel eine flache Tupperdose. Diese Dose anschließend gut isoliert in einen Karton stellen und 24 Stunden warten. Je mehr du die Dose bzw. den Karton isolierst, desto besser, denn die Seife reift unter Hitze.

Schritt 5: Seife in Stücke schneiden und reifen lassen

Am nächsten Tag kannst du den „Seifenblock“ in Stücke schneiden und die einzelnen Stücke wieder beiseite legen. Es dauert nun rund 3-4 Wochen, bis deine Seife „reif“ ist.

Ein Video von unserer Seifenproduktion findest du hier: 

Text: Stephan Peters & Martin Donat / lifecyclemag.de